Wir geben einen Überblick darüber, welche Ladestecker und -Kabel es für E-Autos gibt
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Ladekabelarten und Steckertypen – das Wichtigste in Kürze
Ein Elektroauto hat zahlreiche Vorteile. Um jedoch auf längeren Fahrten eine zuverlässige Nutzung zu garantieren, sollten Besitzer in Sachen Ladung über verschiedene Ladestecker und Ladekabel Bescheid wissen. Dabei sind folgende Faktoren relevant:
Stecker-Typen: Typ 1, Typ 2, CCS, CHAdeMO und der Supercharger von Tesla gelten als geläufige Stecker-Typen, wenn E-Mobilisten in Deutschland unterwegs sind. Wichtig ist, welche Variante mit dem eigenen E-Fahrzeug kompatibel ist.Standard-Anschluss: Bei europäischen E-Autos hat sich der Typ 2 Anschluss durchgesetzt, der mit einem sogenannten Mennekes-Stecker kompatibel ist. Das bedeutet, dass dieser sich als Standard in Deutschland etabliert hat. Das gilt auch bei der heimischen Ladung über eine Wallbox. An öffentlichen Schnellladestationen gibt es alternativ häufig CCS-Anschüsse.Ladekabel: Bei Ladekabeln ist die Auswahl überschaubarer als bei Ladestecker-Typen. Am Markt gibt es nur das Mode 2 und das Mode 3 Ladekabel. Mode 2 ist häufig für die Notladung an einer Steckdose ausgelegt, Mode 3 hingegen für die Verbindung mit einer (öffentlichen) Ladestation.
Die gängigen Steckertypen für Elektroautos im Überblick
Vor allem bei den Ladesteckern sind verschiedene Systeme im Einsatz, was auf unterschiedliche Stromnetze und Standardisierungen zurückzuführen ist. Die wichtigsten Steckertypen haben wir hier einmal aufgeführt.
Typ 1 Stecker – der Standard bei asiatischen E-Autos
Der Ladestecker vom Typ 1 wurde bereits im Jahr 2009 definiert und ist vor allem für das in Nordamerika genutzte 120/240 V-Einphasen-Dreileiternetz ausgelegt und auch im asiatischen Raum weit verbreitet. Wegen der einzelnen Stromphase ist die maximale Ladeleistung auf 7,4 kW beschränkt, was sich aus der Spannung von 230 V und der maximalen Stromstärke von 32 A ergibt und damit einen Nachteil in Deutschland darstellt, das mit seinem dreiphasigen Stromnetz höhere Ladeleistungen anbietet.
Ein weiterer Nachteil des Steckers besteht darin, dass er am Fahrzeug nicht standardmäßig eine Verriegelung aufweist. Diese Verriegelung dient aber zum einen der elektrischen Sicherheit, zum anderen aber auch dem Diebstahlschutz. Es ist also auch von nicht autorisierten Personen während des Ladevorgangs möglich, den Ladestecker einfach abzuziehen. In den USA ist diese Problematik weniger relevant, weil die Ladekabel fest mit den Ladestationen verbunden sind. Einige Modelle verfügen auch fahrzeugseitig über eine Verriegelung, sodass eine Unterbrechung des Ladevorgangs nicht mehr ohne weiteres möglich ist.
Obwohl es zunehmend zu einer Standardisierung der Ladestecker kommt und der Stecker vom Typ 2 aufgrund der konstruktiven Vorteile vermehrt zum Einsatz kommt, finden sich vor allem Fahrzeuge von asiatischen Herstellern auf dem deutschen Markt, die fahrzeugseitig über einen Typ 1-Anschluss verfügen. Für den Einsatz in Europa liefern die Hersteller ein Ladekabel mit, das auf einer Seite einen Typ 1-Anschluss und auf der anderen Seiten einen Typ 2-Stecker aufweist. Damit lässt sich das Elektroauto auch in Europa problemlos laden.Hinsichtlich der Robustheit müssen allerdings keine Abstriche gemacht werden, der Stecker soll für 10.000 Steckzyklen geeignet sein, was einer Lebensdauer von 27 Jahren entsprechen soll.
Typ 2 Stecker – der Standard für europäische E-Autos
Der Ladestecker bzw. das Ladekabel vom Typ 2 hat sich hierzulande mittlerweile etabliert. Wer sich ein neues Elektroauto kauft, wird in Europa zumeist ein solche Ladestecker mitgeliefert: Audi, BMW, Mercedes-Benz und der Kooperationspartner BYD, Smart, Renault, VW, Volvo und Tesla setzen auf diesen Standard. Der Stecker ist dabei sowohl für ein 1- wie auch ein 3-phasiges Stromnetz geeignet. Dadurch ergeben sich Ladeleistungen von maximal 43 kW im 3-Phasen-Betrieb, wenn Schnellladesäulen im öffentlichen Raum verwendet werden.
Umgangssprachlich wird dieser Typ häufig auch als “Mennekes”-Stecker bezeichnet, was auf das bei der Entwicklung beteiligte deutsche Unternehmen hindeutet. Die Vorzüge des Steckers bestehen neben der hohen Verbreitung und der Universalität darin, dass sich der Stecker besonders leicht nutzen lässt. Außerdem ist die Robustheit hoch, auch das Überfahren mit dem Auto sollte üblicherweise keine Schäden verursachen. Zudem ist der Typ2-Stecker für viele 1.000 Steckvorgänge konzipiert. Die beiden kleineren der sieben Pins sind übrigens nicht für den Stromfluss gedacht, sondern zur Kommunikation mit dem Fahrzeug.
CCS-Stecker (Combined Charging System) – beliebt für Schnellladung
Diese Steckervariante ist eine Erweiterung des bewährten Typ 2-Steckers. Zwei zusätzliche Kontakte sorgen für die Möglichkeit der schnellen Ladung sowohl in Gleich- als auch Wechselstromnetzen. In der Theorie unterstützt dieser Steckertyp bis zu 170 kW Ladeleistung, in der Praxis ist es zumeist weniger als ein Drittel.
Der Vorteil des CCS-Steckers liegt darin, dass die Anschlüsse auch von einem konventionellen und mittlerweile sehr verbreiteten Typ 2-Stecker verwendet werden können. Auf diese Weise entstehen keine weiteren Inkompatibilitäten, auch Adapter werden nicht notwendig.
CHAdeMo Stecker – japanischer Standard-Stecker
Dieses japanische Steckersystem erlaubt Schnellladungen mit einer maximalen Ladeleistung von 100 KW. Damit ist es dem CCS-Stecker zwar unterlegen, allerdings können an öffentlichen Ladesäulen zumeist ohnehin nur 50 kW zur Verfügung gestellt werden. Fahrzeuge von Citroën, Honda, Kia, Mazda, Nissan, Mitsubishi, Subaru, Toyota und mit Adapter auch von Tesla sind mit diesem Steckertyp kompatibel. Dennoch gehen Fachleute davon aus, dass es früher oder später zu einer Verdrängung des CHAdeMO-Steckers kommen wird. Bereits jetzt ist eine Verschiebung zugunsten von CCS erkennbar.
Tesla Supercharger – Hersteller-eigene Lösung und Typ 2-Modifizierung
Für die Hersteller eigenen Ladestationen verwendet Tesla einen eigenen Standard. Bei diesem Steckertyp handelt es sich um eine modifizierte Version des Typ 2-Steckers, welcher eine Ladeleistung von bis zu 120 kW im Gleichstromnetz ermöglicht. Beim Modell S lässt sich damit der Akku innerhalb von 30 Minuten bis auf 80 Prozent laden.
Welche Ladestecker sind weniger relevant oder taugen nur zur Notladung?
SchuKo-Stecker für die Notladung
Der SchuKo-Stecker (ein Akronym aus Schutz-Kontakt), soll hier der Vollständigkeit halber auch erwähnt werden. Es handelt sich dabei um den herkömmlichen Haushaltsstecker für eine maximale Stromstärke von 16 A im 1-phasigen 230 V-Stromnetz.
Der Steckertyp ermöglicht damit Ladeleistungen von maximal 3,7 kW. Doch handele es ich dabei nur um einen kurzzeitigen Spitzenwert, der aus der Haushaltssteckdose entnommen werden kann. Um Überhitzungen und Kabelbrände zu vermeiden, sollen hier dauerhaft nur maximal 2,3 kW gezogen werden. Diese Art des Ladevorgangs wird deshalb auch als „Notladung“ bezeichnet und sollte eine Ausnahme sein. Bei der privaten Ladung sollten E-Auto-Besitzer auf eine eigene Wallbox bauen.
CEE-Stecker als kleiner Vorläufer einer Ladeinfrastruktur
Der blaue CEE-Stecker wird häufig auch als “Campingstecker” bezeichnet. Lange, bevor das Thema Elektromobilität überhaupt an Bedeutung gewann, wurden damit schon Wohnmobile auf Campingplätzen angeschlossen. Wie der SchuKo-Stecker ist auch der CEE-Stecker für das 230V-Netz ausgelegt. Der Vorteil gegenüber dem konventionellen SchuKo-Stecker liegt allerdings darin, dass eine Stromstärke von 16 A auch als Dauerbelastung möglich ist und es nicht zu einer unzulässigen Erwärmung kommt. Damit lässt sich die Ladeleistung gegenüber dem SchuKo-Stecker erhöhen. Heute ist diese Steckervariante für Elektroautos allerdings unüblich. Wer sich eine Wallbox in die Garage baut, nutzt zumeist eine der leistungsfähigeren Steckervarianten wie den Typ 2 oder CCS-Stecker.
Der rote CEE-Stecker hingegen besitzt 3 Phasen und ist auch als Starkstromsteckdose bekannt. Oftmals findet sich eine solche bereits im Keller oder Garage eines Hauses. Je nach Absicherung und Auslegung des Starkstromanschlusses können hier in den meisten Fällen 11 kW oder 22 kW Ladeleistung abgegeben werden. Sollte ein solcher Stromkreis nachträglich für die Installation einer Wallbox umgewandelt werden, so ist diese dann fortan ausschließlich dafür zu verwenden, denn eine parallel Schaltung ist nicht erlaubt.
Typ 3 Stecker mittlerweile eher obsolet
Der Stecker vom Typ 3A wurde 2010 durch die sogenannte “EV Plug Alliance” entwickelt, an der unter anderem Unternehmen wie SCAME und Schneider Electric beteiligt waren. Die Besonderheit liegt in einer sogenannten Shutter-Funktion (Verschluss Funktion, ähnlich wie bei Kameras), wodurch die direkte Verbindung von stromführenden Bauteilen verhindert wird. Zudem sollten die Kosten geringer sein als beim Typ 2-Stecker. Lange Zeit wurde der Typ 3-Stecker deshalb favorisiert. Eine Nachrüstung des Typ 2-Steckers mit einem Shutter führte letztlich aber dazu, dass letzterer von der EU als europäischer Standard ausgewählt wurde – wodurch der Typ 3-Stecker heute keine größere Bedeutung mehr hat. Der Typ 3A-Stecker erlaubte lediglich eine 1-phasige Ladung, der Stecker vom Typ 3C ließ auch eine 3-phasige Ladung und bis zu 43 kW Ladestrom zu.
Alle vorgestellten Stecker-Typen im Überblick
Um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten auf einem Blick erkennen zu können, haben wir die wichtigsten Faktoren in einer Grafik zusammengefasst.
Deutlich wird, dass sich etablierte Ladelösungen wie beispielsweise der Typ 2 Stecker und CCS Stecker durch eine hohe maximale Ladeleistung auszeichnen. Das begründet, warum beispielsweise die Steckdose in diesem Bereich zurecht nur als Notladung genutzt werden sollte.
Welche Ladekabel gibt es für die E-Auto-Aufladung?
Insgesamt gibt es nur zwei Arten von Ladekabeln. Diese stellen wir im Folgenden vor:
Mode 2 Ladekabel – Einsatz häufig für Notladung an Haushaltssteckdose
Das sogenannte Mode 2-Ladekabel ist in verschiedenen Varianten verfügbar. Häufig wird eines zum Anschluss an gewöhnliche Haushaltssteckdosen mitgeliefert, sodass eine langsame Notlandung an der eigenen Steckdose erfolgen kann.
Damit eine Kommunikation zwischen dem Ladeanschluss und dem Fahrzeug möglich ist, ist in dem Ladekabel eine sogenannte ICCB (in-cable-control box) integriert. Diese Ladebox ermöglicht es zumeist auch, die Stromstärke in Ampere einstellen zu können. So kann bei fremden Steckdosen, deren Absicherung nicht bekannt ist, sichergestellt werden, dass es nicht zu einem Ausfall der Sicherung kommt.
Mode 3 Ladekabel – für schnelle Ladungen ausgelegt
Das Mode 3-Ladekabel verbindet Ladestation und Elektroauto. Die Kommunikation findet hier zwischen der Ladestation und dem Fahrzeug statt, weshalb das Kabel – anders als Mode 2 – nicht über eine entsprechende Steuerung verfügt. Das Ladekabel als solches ist robust ausgeführt und ermöglicht auch das Laden mit sehr hohen Ladeströmen. Bei einem möglichen Kauf des Ladekabels sollte lediglich auf die richtigen Steckertypen geachtet werden.
Welche Steckertypen für Elektroautos gibt es?
Die gängigsten Stecker-Typen für E-Autos in Deutschland sind:
Typ 1 SteckerTyp 2 SteckerCCS- bzw. Combo-SteckerCHAMdeMO-SteckerTesla Supercharger
Kann man ein E-Auto an der Steckdose aufladen?
Grundsätzlich ist die Aufladung an einer haushaltsüblichen Schuko-Steckdose möglich. Allerdings sollte das für die E-Auto Aufladung die absolute Ausnahme und nur eine Notlösung sein. Eine Steckdose ist für eine solche Dauerlast nämlich nicht ausgelegt. Bis das Fahrzeug voll ist, kann es bis zu 24 Stunden dauern.
Zum Vergleich: Über eine Wallbox mit Typ 2 Stecker wird die Ladezeit je nach Ladeleistung auf bis zu 2 Stunden verkürzt. Das ist nicht nur bedeutend schneller, sondern auch sicherer als über eine Steckdose, bei der es im schlimmsten Fall zu Bränden kommen kann.
Welche E-Autos haben einen Typ 2 Stecker?
Bei den meisten Elektroautos wird beim Kauf ein Typ 2 Stecker bereits mitgeliefert. Dazu zählen beispielsweise Audi, Hyundai, BMW, Peugeot, Porsche, Jaguar und Mercedes.
Welche E-Autos haben CCS-Stecker?
Zu den mit CCS-Steckern kompatiblen Fahrzeugen gehören Modelle von beispielsweise Toyota, Nissan, Mitsubishi, Honda und Kia.
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