Wer eine öffentliche Ladesäule betreibt, kann sich durch die THG-Quote Zusatzerlöse sichern

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THG-Quote für Ladesäulen – das Wichtigste in Kürze

Die THG-Prämie für E-Autos erfreut sich einer großen Beliebtheit. Denn Halter eines elektrischen Fahrzeugs können sich eine jährliche Auszahlung von bis zu 400 Euro sichern. Auch Besitzer von Ladesäulen können von der THG-Quote profitieren. Dabei gilt:

THG-Quote: Durch die Treibhausgasminderungsquote sollen klimaschädliche Gase minimiert werden. Besonders Mineralölkonzerne sollen sich an bestimmte Richtwerte halten. Erreichen sie diese Ziele nicht, können sie ihre schlechten Werte durch den Kauf von Zertifikaten ausgleichen. Neben E-Autos gibt es zudem auch Geld für Ladesäulen.Voraussetzung: Es kann nur die THG-Quote von (teil-)öffentlichen Ladestationen vermarktet werden. Die Ladesäule muss für Dritte zugänglich, geeicht und bei der Bundesnetzagentur eingetragen sein. Mit einer privaten Wallbox lässt sich über die THG-Quote kein zusätzliches Geld verdienen.Anbieter: Es rentiert sich nicht, eigenständig die THG-Quote der Ladesäule am Markt zu verkaufen. Diese Aufgabe übernehmen Vermittlungsplattformen, die mehrere Zertifikate gebündelt anbieten. Interessierte sollten jedoch berücksichtigen, dass viele Anbieter sich darauf konzentrieren die THG-Quote von E-Autos zu verkaufen und nur wenige zusätzlich auch die Quote von Ladesäulen zertifizieren lassen und verkaufen.

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THG-Quote mit der Ladesäule sichern – so geht’s

Anders als die THG-Quote für das E-Auto, bei dem der bloße Besitz eines E-Fahrzeugs mit einer jährlichen Prämie belohnt wird, werden Ladepunkte nicht mit einer bestimmten Summe durch die THG-Quote ausgezahlt.

Die eingesparte Emission wird stattdessen am Verbrauch der Ladesäule festgemacht, der entsprechend vergütet wird. Damit das funktioniert, sind folgende Schritte nötig:

Anbieter suchen, der die THG-Quote von öffentlichen Ladesäulen vermarktet.Über die Vermittlungsplattform Daten zum Ladepunkt angeben, dazu zählen der Betreiber, der Standort und die Registriernummer der Bundesnetzagentur (EVSE-ID).Je nach Plattform entweder dem Anbieter Zugriff auf das Backend oder die Benutzeroberfläche zur selbstständigen Auslesung der Verbräuche erlauben oder als Besitzer der Ladestation Strommenge und Zeitraum an die Vermittlungsplattform melden.Der Anbieter lässt die gemeldete Strommenge beim Umweltbundesamt zertifizieren. Die Vermittlungsplattform bündelt mehrere Zertifikate und bietet diese gesammelt am THG-Quotenmarkt an.Die Auszahlung der THG-Quote für die eingesparte Emission wird nach etwa 12 Wochen ausgezahlt.

Welche Anbieter verkaufen die THG-Quote für Ladesäulen?

In der folgenden Tabelle haben wir beispielshaft einige Anbieter gelistet, die die THG-Quote nicht nur für E-Autos, sondern auch für öffentliche Ladestationen vermarkten:

Anbieter

Vergütung

wirkaufendeinethg.de

185 Euro je MWh

emobicon

15 Cent pro Kwh, wenn Daten eigenständig gemeldet werden, 14 Cent, wenn Plattform Zugriff auf Backend erhältFür Inselanlagen 30 bzw. 29 Cent pro Kwh

GreenTrax

bis zu 20 Cent pro kWh

Vitra

mind. 10 Cent pro kWh

elektrovorteil.de

mind. 180 Euro pro MWh

Wirkaufendeinzertifikat

bis zu 185 Euro pro MWh

myGreenCashback

15 Cent pro kWh

2ocean

ab 185 Euro pro MWh

Quotlix

k. A. (Abrechnung pro kWh)

experts4mobility

18 Cent pro kWh, 54 Cent, wenn Ladestrom im Inselbetrieb erzeugt wird

eco2wo

bis zu 190 Euro je MWh

Wie viel Geld erhält man über die THG-Quote für eine Ladesäule?

Pro Ladepunkt gibt es keinen Pauschalbetrag, der vergleichbar mit der THG-Prämie für E-Autos ausgezahlt wird und je nach Quotenmarkt variiert. Bei öffentlichen Ladesäulen ist die Vergütung vom Verbrauch abhängig. Die Gewinne aus dem Quotenverkauf von Ladesäulen sind daher weniger als Prämie, sondern eher als Zusatzerlös zu verstehen.

Hier gelten folgende Richtwerte: Die meisten Anbieter, die die THG-Quote vermarkten, zahlen an Ladesäulen-Besitzer im Schnitt 15 Cent pro Kilowattstunde aus. Wird die Ladestation autonom betrieben, stammt der Strom also aus lokalen und erneuerbaren Energiequellen, liegt der Wert sogar bei zirka 30 Cent oder mehr pro Kilowattstunde.

Was zunächst nach recht wenig Geld klingt, kann sich aber lohnen. Eine öffentliche Ladesäule wird in der Regel häufig genutzt, wodurch hohe Verbräuche entstehen.

Zudem ist die Vermarktung des Verbrauchs über den THG-Quotenmarkt ein zusätzlicher Gewinn, der kaum Zeit beansprucht. Denn Vermittlungsplattformen übernehmen alle nötigen Schritte und die Eingabe der dafür nötigen Punkte ist in nur wenigen Minuten erledigt.

In der Masse des Verbrauchs besteht beispielsweise eine Auszahlung von 175 Euro pro Megawattstunde (MW/h).

Hinweis: Die genannten Werte sind keine Fix-Auszahlungen, da der Verkauf der Zertifikate an den Markt gebunden ist und sich verändern kann. Entsprechend können Auszahlungen höher oder niedriger ausfallen.

Einige Vermittlungsplattformen garantieren jedoch Besitzern von Ladesäulen einen Mindestbetrag, sodass keine große Fallhöhe befürchtet werden muss.

Warum gibt es die THG-Quote für öffentliche Ladesäulen?

Durch die THG-Quote soll die Produktion von CO2 und anderen schädlichen Emissionen reduziert werden. Öffentliche Ladestationen tragen dazu bei, dass der Umstieg auf Elektromobilität gefördert wird. Eine gut ausgebaute Ladeinfrastruktur mindert die Reichweitenangst, die viele Personen haben. Gibt es viele Ladesäulen, die für jeden zugänglich sind, läuft niemand Gefahr bei bald leerem Akku nicht zur nächsten Ladestation gelangen zu können.

Weshalb gibt es keine THG-Quote für private Wallboxen?

Von einer privaten Ladestation profitieren meist nur die Besitzer mit Wallboxen zuhause und sie sind nicht für Dritte zugänglich. Eine Bedingung für die THG-Quote für Ladesäulen ist aber genau dieser Faktor: Die Ladelösung muss für alle erreichbar sein und eine öffentliche Ladeinfrastruktur erweitern, um E-Mobilisten viele Lademöglichkeiten zu ermöglichen und den Umstieg vom Benziner attraktiver zu gestalten.

Aber: Wer auf der Suche nach einer eigenen Wallbox ist, kann von einigen Wallbox-Förderungen profitieren, die die Kauf- und Installationskosten minimieren. Somit lohnt sich die private Investition in eine Lademöglichkeit auch ohne den Vorteil, dass die THG-Quote vermarktet werden kann.

Wir empfehlen für die Installation zudem einen Komplett-Service, wie er über unser Formular kostenlos und unverbindlich konfiguriert werden kann. Das Angebot beinhaltet die erste Begehung vor Ort, Hilfe bei der Auswahl einer Wallbox, sowie mögliche Umbauten und die finalen Montage der Ladestation.

Welche Bedingungen muss eine Ladesäule für die THG-Quote erfüllen?

Um mit dem Verbrauch einer Ladesäule von der THG-Quote profitieren zu können, muss sie folgende Kriterien erfüllen:

Der Ladepunkt muss nach der Ladesäulenverordnung als öffentliche Ladestation gelten, zudem muss sie eichrechtkonform und bei der Bundesnetzagentur registriert sein.

Dabei muss es sich bei dem Ladepunkt nicht zwingend um eine Ladestation oder Ladesäule handeln, auch Wallboxen können unter bestimmten Bedingungen als öffentliche Ladestation gelten.

Tipp: Welche Wallboxen es mit integriertem Stromzähler gibt, verraten wir in unserem Test-Vergleich.

Wie lange dauert es, bis die THG-Quotenhandel Zusatzerlöse ausgezahlt werden?

Vor dem Verkauf am Quotenmarkt müssen Verbräuche durch das Umweltbundesamt zertifiziert werden und deren Einsparung von Emissionen. Da durch die Beliebtheit der THG-Prämie für E-Autos das Amt sehr ausgelastet ist, kann auch die Auszahlung der Zusatzerlöse aus dem Verkauf der Quote von Ladesäulen zwei bis drei Monate dauern.

Vorteil: Während die THG-Quote für E-Autos nur jährlich ausgezahlt wird, müssen Ladesäulenbetreiber ihre Verbräuche je nach Anbieter quartalweise der Vermittlungsplattform übermitteln bzw. rufen Anbieter mit Erlaubnis Verbräuche eigenständig über das Backend der Ladesäulenbetreibers ab.

Wenn das der Fall ist, werden immer mit der nächsten Datenerhebung bzw. -einreichung ähnlich zeitnah die Vergütung durch die THG-Quote ausgeschüttet und es stellt sich eine gewisse Regelmäßigkeit ein.

Ist die THG-Quote eine Förderung durch das Umweltbundesamt?

Nein, das Umweltbundesamt finanziert keine öffentlichen Ladestationen. Es stellt lediglich die Zertifikate für Ladestationen und E-Autos aus, die am Quotenmarkt angeboten werden können. Unternehmen, die viele fossile Brennstoffe verbrauchen und einen großen Emissionsausstoß verursachen, können durch den Kauf Quoten einhalten.

Dieses Geld aus dem Erlös wird daraufhin als Prämie für E-Autos oder an Ladesäulen-Besitzer ausgezahlt, an deren Ladepunkte E-Autos Strom für die Aufladung nutzen.

Was gilt als (teil-)öffentliche Ladestation?

Ladestationen, die öffentlich zugänglich sind oder Parkplätze auf Privatgrundstücken, die von einem unbestimmten oder bestimmten Personenkreis befahren werden können. Dazu zählen z. B. folgende Orte:

FirmenparkplatzParkplatz von SupermärktenHotels oder Ferienhaus-Anlagenam StraßenrandTiefgaragen