Das ist wichtig, wenn eine Wallbox im Außenbereich installiert wird
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Das Wichtigste in Kürze zu der Wallbox-Installation im Außenbereich
Wer seine Wallbox im Außenbereich installieren möchte, sollte folgende Aspekte berücksichtigen:
Wetterschutz: Eine Wallbox im Freien muss vor Wasser in Form von Regen, Hitze durch die Sonne und Staub geschützt sein. Ob das der Fall ist, erkennen Nutzer an der IP-Zertifizierung. Orientierungswerte sind z. B. IP44, IP54 oder IP67. Zudem geben Hersteller in der Regel an, ob ihre Ladestation für den Innen- und Außenbereich geeignet ist.Zutrittsbeschränkung: Eine Montage im Außenbereich bedeutet auch, dass die Wallbox ggf. für Fremde einsehbar und sogar zugänglich ist. Daher sollten Interessierte beim Kauf darauf achten, dass nur befugte Nutzer auf die Ladestation zugreifen können. Das funktioniert z. B. per RFID-Karte, Schlüssel, PIN-Code oder auch Apps. Ohne diese Komponenten kann die Wallbox nicht für eine Ladung genutzt werden.Installation: Das ist keine Aufgabe für Laien oder Heimwerker. Interessierte sollten für die Installation einen Elektro-Fachbetrieb beauftragen, da der Umgang mit Starkstrom nötig ist. Wir empfehlen einen Komplett-Service, wie er beispielsweise über unser Formular kostenlos und unverbindlich konfiguriert werden kann. Im Angebot enthalten sind ein erstes telefonisches Beratungsgespräch und nach der Buchung die Begehung vor Ort, Hilfe bei der Wallbox-Auswahl, nötige Umbauten und die finale Wallbox-Montage.
Welche Wallbox für den Außenbereich?
Zu den beliebtesten Modellen zählt die Heidelberg Wallbox Energy Control. Sie eignet sich ideal für den Einsatz im Außenbereich und ist gegen Wettereinflüsse geschützt. Wenn die Montage nicht direkt an der Wand möglich ist, kann eine herstellereigene Edelstahlstele hinzugekauft werden, dann ist die Wallbox flexibel positionierbar.
Ein weiterer Vorteil für die Montage im Außenbereich besteht darin, dass die Heidelberg Wallbox Energy Control mit einer optionalen Zutrittskontrolle per RFID oder Schlüsselschalter aufwarten kann. Sollen gleich mehrere Ladestationen installiert werden, punktet die Heidelberg Wallbox Energy Control mit einem integrierten Lastmanagement, wodurch sich bis zu 15 weitere Modelle verbinden lassen.
Auch die KEBA KeContact P30 x-series Green ist für Nutzer zu empfehlen, die ihr Fahrzeug im Außenbereich laden wollen. Sie besteht aus wetterfestem und schlagfestem Kunststoff und ist damit gut gegen Wettereinflüsse oder unbefugte Personen geschützt.
Eine Zugangskontrolle ist via RFID-Karte möglich. Ein Kabel ist optional nicht direkt angeschlagen, sodass bei gut einsehbaren Montageorten fremde Personen weniger oft versuchen, über die KEBA Wallbox ihr E-Auto zu laden. Mithilfe von einem separaten Standfuß lässt sich diese Ladestation auf Wunsch freistehend installieren.
Weiterer Vorteil: Bei diesem Modell handelt es sich um eine Wallbox mit integriertem Stromzähler, der je nach Modellausführung sogar geeicht ist. Dadurch ist diese Ladestation auch für Besitzer von Hotels oder Ferienhäuser interessant. Wie bei Heidelberg Energy Control ist zudem ein Lastmanagement integriert.
Wie viel kostet eine Wallbox für den Außenbereich?
Die Wallbox-Kosten einer Outdoor-Wallbox unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von Varianten für den Innenbereich. Das liegt daran, dass es nicht explizit Modelle für den Außenbereich gibt, sondern Wallboxen für beide Einsatzmöglichkeiten geeignet sind. Das heißt: Besteht ein Wetterschutz, ist die Ladestation drinnen wie draußen problemlos nutzbar.
Günstige Wallboxen sind bereits für etwa 400 Euro erhältlich. Die Kosten können durch den Funktionsumfang aber auch schnell auf 1.000 oder sogar bis zu 2.000 Euro ansteigen. Zusätzlich sollten Nutzer Installationskosten berücksichtigen, die hinzukommen. Sind größere Umbauten nötig, um beispielsweise ein Kabel vom Starkstromanschluss zu verlegen, steigen die Kosten je nach Umfang um weitere 1.000 bis 2.200 Euro.
Öfter als im Innenbereich ist zudem ein separater Standfuß nötig, falls die Wallbox nicht direkt an einer Wand, sondern freistehend installiert werden muss.
Tipp: Es gibt Wallbox-Förderungen, die die Installations- und Anschaffungskosten stark minimieren können. Die Förderungen müssen allerdings häufig vor dem Kauf einer Ladestation und ersten Installationsmaßnahmen durch einen Handwerker beantragt und bestätigt werden. Daher zählt die Suche nach Zuschüssen zu einem der ersten Schritte, wenn Interessierte sich eine Wallbox zulegen möchten.
Kann eine Wallbox im Freien stehen?
Wer sich für eine Ladestation interessiert, benötigt für die Wallbox eine Garage oder Carport? Das stimmt nicht, denn zahlreiche Hersteller bieten mittlerweile eine große Auswahl an Modellen, die dank Staub-, Wasser- und Sonnenschutz gegen jegliche Wettereinflüsse gewappnet sind.
Allerdings sollten Anwender beim Kauf speziell darauf achten, dass die Wallbox für draußen geeignet ist. Bei Modellen, die lediglich für den Innenbereich ausgelegt sind, besteht sonst ein Sicherheitsrisiko, wenn sie draußen installiert werden. Nutzer müssen sich andernfalls über Fehlfunktionen ärgern oder sind sogar Gefahren ausgesetzt.
Ein guter Orientierungswert ist neben den Angaben des Herstellers zudem die IP-Zertifizierung. Ein Wert wie z. B. IP44 oder höher gibt an, dass die Ladestation vor festen Fremdkörpern und gegen allseitiges Spritzwasser geschützt ist.
Ist die Wallbox Installation im Außenbereich schwieriger als drinnen?
Die Wallbox Installation muss durch eine Elektrofachkraft geschehen. Alle Wallboxen müssen beim Netzbetreiber angemeldet werden, Varianten mit einer Leistung von 22 kW sind zusätzlich auch genehmigungspflichtig.
Je näher bereits ein Starkstromanschluss zur Verfügung steht, desto weniger Umbauarbeiten sind nötig, damit die Zuleitung zur Wallbox von dort aus verlegt werden kann. In der Theorie ist deshalb die Installation in einer Garage einfach, in der bereits ein Starkstromanschluss vorhanden ist. Auch in einer Tiefgarage steht eine Wallbox wettergeschützt, doch wenn viele Parteien im Mehrfamilienhaus wohnen, muss auch hier ein langer Weg vom Stromanschluss zurückgelegt werden. Eine lange Zuleitung ist daher nicht nur nötig, wenn eine Ladestation draußen installiert wird.
Im Wesentlichen unterscheidet sich der Schwierigkeitsgrad von der Wallbox-Installation draußen kaum von dem Installation in Innenbereichen. Schließlich beeinflussen zahlreiche andere Faktoren die Installation. Dazu zählen eben Aspekte, wie die Entfernung zum Stromanschluss und ggf. wie viele Wallboxen außerdem noch montiert werden sollen.
Was ist der Nachteil bei einer Wallbox im Außenbereich?
Die Lebensdauer einer Ladestation kann durch die Wettereinflüsse draußen im Vergleich zu einer Montage in einem geschützten Bereich drinnen in einer Garage oder einem Carport kürzer sein.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass Ladestationen im Außenbereich einfacher ein Ziel von Vandalismus werden können, wenn sie gut zugänglich sind.
ABER: Mit dem Blick auf die richtige IP-Zertifizierung und Zugriffsbeschränkungen, z. B. per RFID-Karte, gibt es zahlreiche Modelle, die gegen diese Gefahren ausreichend geschützt sind.
Außerdem kann es helfen, eine Ladestation zu installieren, bei der Anwender das Ladekabel immer abnehmen. Dann wird der Blick von Dieben oder fremden Personen weniger auf die Wallbox gelenkt. Tipp: Für noch mehr Sicherheit lohnt es sich, eine Überwachungskamera zu installieren.
Ist bei Wallboxen für draußen ein zusätzlicher Regenschutz nötig?
Eine zwingende Maßnahme für einen zusätzlichen Wetterschutz gibt es nicht. Schließlich bieten Wallboxen mit der richtigen IP-Zertifizierung ausreichend Sicherheit gegen Wind, Sonne, Regen oder sogar Hagel. Allerdings kann die Technik dennoch beispielsweise auch unter zu starker Sonneneinstrahlung leiden und das Ladeverhalten verschlechtern.
Sofern es die Begebenheiten vor Ort erlauben, empfehlen wir deshalb z. B. ein kleines Schutzdach oder eine Haube zu installieren. Jene verbessern nicht nur den Schutz vor Regen und Co., sondern schützen u. a. auch vor Schnee oder Hinterlassenschaften durch Vögel.