Mit unseren Tipps gelingt die sichere Balkonkraftwerk Nutzung
Robert Poorten /
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Das Wichtigste in Kürze: Wie wird eine Mini-Solaranlage abgesichert?
Niemand möchte riskieren durch sein Balkonkraftwerk einen Stromschlag zu bekommen oder einen Kurzschluss zu verursachen. Positiv: Wer ein paar wichtige Grundregeln beachtet, kann nicht viel falsch machen.
Technische Voraussetzungen: Alle, die einen modernen Zähler besitzen, müssen diesen nicht extra ersetzen.Bei alten Zählern ohne Rücklaufsperre oder Wechselstromzähler mit nur einer statt drei Phasen ist dagegen ein Austausch durch den Netzbetreiber nötig.Wie man erkennt, ob das eigene Modell davon betroffen ist, erklärt unser Balkonkraftwerk Zähler Vergleich.Modellauswahl: Wir empfehlen ein Starter-Set zu kaufen, bei dem alle Komponenten bereits aufeinander abgestimmt sind, anstatt Einzelteile selbst zu kombinieren. So wird das Risiko von Anschlussfehlern bereits drastisch reduziert.Befestigung der Panele: Damit die Photovoltaik-Panele im Sturm nicht herunterfallen können, müssen sie gut festgeschraubt oder mit speziellen Haltegurten gesichert sein. Von Varianten mit Rollen raten wir dringend ab. Montage: Nutzer, die sich für ein Balkonkraftwerk mit Schuko-Stecker als Plug & Play-Lösung entschieden haben, können direkt loslegen. Für die Montage der besonders sicheren Variante mit Wieland-Stecker ist dagegen ein Fachmann erforderlich.
Was bringt ein 600 Watt Balkonkraftwerk?
Ökostrom können selbst Mieter mit einem Balkonkraftwerk gewinnen. Denn die ein oder zwei Panele einer solchen Mini-Solaranlage lassen sich außer an einem Balkon- oder Terrassengeländer z. B. auch auf einem Flachdach oder einer Garage anbringen und gewinnen im Idealfall über 500 Kilowattstunden Strom pro Jahr.
Vor der Anschaffung sollte allerdings immer Rücksprache mit dem Eigentümer gehalten und mögliche Denkmalschutzauflagen geprüft werden. Außerdem ist eine Balkonkraftwerk Anmeldung beim Netzbetreiber und die Registrierung der Anlage im Markstammdatenregister der Bundesnetzagentur erforderlich.
Unser Tipp: Manche Hersteller wie priwatt bieten einen praktischen Anmeldeservice und kümmern sich für ihre Kunden um alle notwendigen Formalitäten.
Welche Sicherheitsregeln gelten bei der Balkonkraftwerk Montage?
Ähnlich wie bei dem bereits von uns getesteten Jackery Explorer 1000, bei dem es sich um ein Balkonkraftwerk mit Speicher handelt, funktioniert auch die Inbetriebnahme der meisten anderen Starter-Sets.
Denn sie alle bestehen in der Regel aus einem oder zwei Solarmodulen, verschiedenen Verbindungskabeln und einem Wechselrichter, der die erzeugte Strommenge in Deutschland auf die maximal erlaubte Einspeiseleistung von 600 Watt drosselt. Liegt die Leistung der Mini-PV-Anlage darüber, müssen deutlich komplexere Anmelde-Formalitäten durchgeführt werden und die Montage ist nur noch für Elektriker gestattet.
Besitzer von Balkonkraftwerken in Österreich können dagegen bis zu 800 Watt mit ihrem Balkonkraftwerk ins Netz einspeisen und sich ihre Stromüberschüsse sogar vergüten lassen.
Einsteiger sollten allerdings nicht nur auf die Leistungsstärke ihrer Anlage achten, sondern diese auch gegen Wettereinflüsse wie Starkwinde absichern. Dafür ist es empfehlenswert alle Solarpanele über eine Halterung fest am Boden oder einer Wand zu verschrauben und den Wechselrichter vor Nässe zu schützen.
Wichtig: Eine Überkopfmontage spart auf dem Balkon zwar viel Platz, ist aber von den meisten Herstellern nicht vorgesehen und kann gefährlich werden. Wir raten daher davon ab.
Nicht zuletzt sollten die Panele auch nach der Montage noch zugänglich sein, um bei flach positionierten Elementen bei Bedarf Laub oder Schnee entfernen zu können. Bei senkrecht montierten Solarpanelen entfällt diese Pflegemaßnahme selbstverständlich.
Wie wird das Balkonkraftwerk sicher mit dem Hausnetz verbunden?
Immer mehr Mini-Solaranlagen sind wahlweise mit einem Schuko-Stecker statt Wieland-Stecker erhältlich, der einfach in einer vorhandenen Wandsteckdose platziert werden kann. Ein Balkonkraftwerk Installationsservice des Herstellers ist daher nicht erforderlich.
Denn ein im Wechselrichter integrierter Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) garantiert in der Regel, dass beim Ziehen des Steckers keine Spannung mehr am Balkonkraftwerk anliegt.
Tipp: Wer sich dennoch unsicher ist, ob sein Balkonkraftwerk diese Sicherheitsmerkmal besitzt, findet in der Konformitätserklärung des Wechselrichters weitere Angaben dazu.
Grundsätzlich kann man also davon ausgehen, dass Mini-Solaranlagen genauso sicher sind, wie solche mit Wieland-Stecker. Letzterer wird dennoch vom VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) empfohlen, weil er insgesamt robuster ist und durch sein spezielles Design die theoretische Gefahr eines Lichtbogens zwischen Pin und Buchse sowie eine mögliche Brandgefahr durch Überhitzung weiter minimiert.
Wir empfehlen den Einbau eines Wieland-Steckers durch einen Fachmann daher allen, die nicht sicher sind, ob sich ihre alten Stromleitungen und Zähler für ein Balkonkraftwerk eignen.
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