Wir verraten, wie sich ohne Komfortverlust Energie sparen lässt
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Trick 1: Die Heizung intelligent nachrüsten
Schon vor einigen Jahren machte der Heizkostenanteil laut Verbraucherzentrale in privaten Haushalten über 70 Prozent des Energieverbrauchs aus. Angesichts der rasant steigenden Strom- und Gaspreise können so pro Jahr hunderte Euro an Mehrkosten anfallen.
Wir empfehlen deshalb auf eine smarte Nachrüstlösung zu setzen. Für kleinere Wohnungen oder einzelne Räume gibt es z. B. WLAN-Thermostate, durch die sich herkömmliche Heizkörperregler einfach und schnell ersetzen lassen. Vorkenntnisse sind dafür nicht nötig und auch das Wasser-Ablassen vom Heizkörper bleibt Neunutzern erspart.
Noch mehr Komfort bieten an eine Zentrale gebundene Lösungen zur Heizungssteuerung, weil sie viele Thermostate einheitlich bedienen können und mit weiteren smarten Komponenten vernetzbar sind. Diese gibt es u. a. als App- oder Alexa steuerbare Heizkörperregler und auch als intelligente Fußbodenheizung.
Ihr Vorteil: Vernetzte Heizelemente können z. B. auf Messdaten einer Wetterstation im heimischen Garten, oder auf Bewegungsmelder reagieren. Manche (u.a. tado°) lernen sogar sich den Gewohnheiten ihrer Nutzer anzupassen und erkennen per Geofencing-Modus wann die Heizungsbesitzer unterwegs sind. Dadurch besteht die Möglichkeit die Temperatur automatisch herunterzuregeln, wenn niemand zuhause ist und diese rechtzeitig vor Rückkehr der Bewohner wieder zu erhöhen.
Nicht zuletzt erhalten Besitzer einer smarten Heizung oft per App Tipps wie sie noch mehr Energiesparen können. Insgesamt lassen sich so bei Nachrüstung einer intelligenten Heizung bis zu 30 Prozent an Kosten sparen.
Trick 2: Durch automatische Rollläden und Jalousien Wärmeverluste verhindern
Optimale Wärmedämmung ist oft nur bei Neubauten zu finden. In den meisten Haushalten geht dagegen viel Energie durch die Fenster verloren. Hier können smarte Rollläden oder Jalousien Abhilfe schaffen, die abends vom Smart Home automatisch heruntergefahren werden und so den Energieverlust während der kühleren Nachtstunden deutlich senken. Wer mag kann sogar zur Alexa Rollladensteuerung greifen und so einzelne Komponenten auf Zuruf bedienen.
Expertentipp: Alle, die ihre vorhandenen Rollläden nicht gleich komplett ersetzen möchten, profitieren von nachrüstbaren Rollladenmotoren und Gardinensteuerungen.
Einmal montiert, bewahren automatische Beschattungslösungen den Wohnraum im Sommer vor starker Sonneneinstrahlung bzw. Wärmeentwicklung, so dass sich auch bei einer eventuell vorhandenen Klimaanlage Energie sparen lässt.
Trick 3: Über smarte Steckdosen den Stand-by Modus umgehen
Eigentlich wissen wir alle, dass es sinnvoll wäre elektrische Geräte bei Nichtgebrauch auszuschalten, meist siegt jedoch die Bequemlichkeit über die Vernunft. Schließlich kostet es z. B. abends schon ein bisschen Überwindung vom Sofa aufzustehen, um den Stecker zu ziehen oder einen Ausschaltknopf zu betätigen. Außerdem muss man bei klassischen Geräten dann auch immer rechtzeitig daran denken, das entsprechende Kabel mit dem Strom zu verbinden.
Glücklicherweise sind solche Umwege im Smart Home nicht nötig. Denn intelligente Zwischenstecker, sogenannte WLAN-Steckdosen, lassen sich per App oder Sprachbefehl kinderleicht steuern – auch von der Couch aus. Wer smarte Steckdosenleisten einsetzt, kann sogar mehrere Geräte gleichzeitig ausschalten.
Praktischer Nebeneffekt: Anwender, die sich unsicher sind, ob sie ihr Bügeleisen ausgeschaltet haben, können dies auch von unterwegs noch per App nachholen.
Trick 4: Mit Sensoren Geräte nur noch bedarfsorientiert steuern
Je mehr Sensoren in einem Smart Home integriert sind, desto weniger müssen Bewohner eingreifen. Denn Bewegungs-, Wasser-, Wärme-, Rauch- oder Erschütterungssensoren versorgen die Schaltzentrale des intelligenten Zuhauses mit wichtigen Informationen und helfen ihr dabei, Probleme größtenteils selbstständig zu lösen.
So kann z. B. das Licht automatisch ausgeschaltet werden, wenn sich niemand mehr in einem bestimmten Raum aufhält, um Energie zu sparen. Zudem verbrauchen auf die Weise Alarmgeräte wie Überwachungskameras nicht ständig Strom, sondern schalten sich nur dann ein, wenn wirklich Gefahr droht. Wer mag, kann sogar festlegen, dass Sicherheitskomponenten nur dann auf Bewegungen reagieren, wenn Nutzer selbst tatsächlich nicht zu Hause sind.
Gekippte Fenster oder Terrassentüren können die meisten Smart Homes zwar noch nicht selbst schließen, aber dank Fenster- und Türsensoren ihre Besitzer per App daran erinnern. So kommt es nicht zu einem unnötigen Energieverlust und gleichzeitig wird das Einbruchsrisiko gesenkt.
Trick 5: Strom dann nutzen, wenn er günstig ist
Manche Stromtarife bieten die Möglichkeit zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens sogenannten Nachtstrom günstiger zu beziehen, weil die Nachfrage um diese Zeit geringer ausfällt. Wer also z. B. seine Waschmaschine voll statt nur halb belädt und per Timer um 23 Uhr startet, spart nicht nur Geld, sondern auch Energie.
Noch smarter und komfortabler sind dabei übrigens Waschmaschinen und Trockner von Bosch mit Home Connect Funktion, weil sie auch per App bedienbar sind. Zudem wiesen alle von uns stichprobenartig geprüften Bosch Geräte eine sehr gute Energieklasse auf.
Aber Vorsicht: Je nach baulichen Gegebenheiten können laute Geräte wie Trockner oder Waschmaschinen im Schleudergang von den Nachbarn als Lärmbelästigung gewertet werden. Nachts Wäsche zu waschen, ist also nicht in jedem Fall eine gute Idee.
Trick 6: Den Garten ressourcenschonend pflegen
Nicht nur für Zimmerpflanzen gibt es immer mehr effiziente Sensoren, die ihren Besitzern helfen Pflegeroutinen zu optimieren. Auch im Garten kann der Wasser- und Stromverbrauch durch smarte Lösungen deutlich verbessert werden. Beispielsweise, indem man statt auf einen alten Benzinmäher auf einen modernen Mähroboter setzt. Dieser kappt die obersten Spitzen der Grashalme und lässt sie zu Boden fallen, wo sie als Mulchschicht das Bodenleben verbessern. Zudem haben Wildkräuter durch den häufigen Rückschnitt keine Chance Blüten- und Samenstände auszubilden. Es müssen also weniger teure und umweltschädliche Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt werden. Zudem erhöht ein Mähroboter den Komfort.
Gartenliebhaber können ihrer Grünfläche außerdem mit einer intelligenten Bewässerung etwas Gutes tun. Kleine Balkone oder Schrebergärten profitieren z. B. von besonders energiesparenden Lösungen mit Solarpanel, während in großen Gärten Bodensensoren dabei helfen den Wasserbedarf präzise zu ermitteln, um kein kostbares Nass zu verschwenden.
Profitipp: Eine Mulchschicht aus Stroh, Grasschnitt oder Rindenmulch auf den Beeten verringert die Wasserverdunstung und bietet wichtigen Nützlingen wie Regenwürmern Nahrung und Verstecke. Diese lockern und düngen im Gegenzug den Boden, was wiederum der Bewässerung zugutekommt.
Trick 7: Durch Routinen Zeit und Energie sparen
Je mehr ein Smart Home den Bedürfnissen seiner Nutzer angepasst wird, desto effizienter arbeiten seine einzelnen Geräte zusammen. Wir empfehlen deshalb sogenannte Wenn-Dann-Szenarien oder Routinen anzulegen. Beispielsweise, indem alle Wohnzimmerlampen in einer Beleuchtungsgruppe zusammengefasst werden, um sie mit nur einem Alexa Sprachbefehl steuern zu können.
Quellen und weiterführende Informationen
Stiftung Warentest: Strom- und Gastarife. Ihre Rechte bei Preiserhöhung und Kündigung
Verbraucherzentrale:Online-Energieberatung
Verbraucherzentrale: Stromspar-Tipps für Spül- und Waschmaschine und Kühlschrank und Co